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Knappheit bei japanischem Whisky

Anfang der Woche hatte ich bereits das erste Mal hier über japanischen Whisky gesprochen und was die Katastrophe in Japan wohl für Auswirkungen haben würde.

Heute will ich Ihnen - zur Klarstellung - die jüngste Vergangenheit in der Versorgung von The Whisky Store mit japanischem Whisky erklären.

Im Jahr 2008 und 2009 ging es mit dem japanischen Whisky im The Whisky Store aufwärts. Kein Vergleich natürlich mit Flaschen aus Schottland. Selbst die kleinste schottische Brennerei verkauft über uns ein Vielfaches an Malt aller japanischen Brennereien.

Wir haben versucht, diesen Trend aufzunehmen und haben den Suntory Yamazaki 10 Jahre zum Dauertiefpreis gemacht. Die Verkäufe zogen gut an und unsere Kunden haben anscheinend Freude an diesen Whiskys gefunden.

Das böse Erwachen kam Anfang 2010. Offiziell wurden die Einfuhren gedrosselt und die Preise erhöht. Wir hatten vom Dauertiefpreis noch ein ordentliches Lager (haben wir von solchen Flaschen fast immer), doch wir mussten den 10-Jährigen aus den Dauertiefpreisen herausnehmen und die Preise zum neuen Katalog massiv erhöhen.

Mittlerweile kommen japanische Whiskys nur noch tröpfchenweise nach Deutschland. Die meisten Händler haben zudem in der Regel nur wenige Flaschen auf Lager, so dass diese nach den aktuellen Panikkäufen bereits vergriffen sind. Unsere Bestände nähern sich stetig der 'Nulllinie'. Eine Ausnahme Machen nur die Malts der Hakushu Brennerei. Die dürften noch ein paar Monate durchhalten, wenn sich die Ersatzkäufe nicht dorthin kanalisieren.

Nikka wird bei uns in den kommenden Tagen vollständig vergriffen sein. Nur der teure Yoichi 15J könnte es noch eine Woche machen. Seit Monaten warten wir auf eine Lieferung des europäischen Importeurs. Sie sollte in den kommenden Wochen endlich eintreffen.

Noch ein Wort zur Strahlenbealstung. Zum heutigen Tag sind erst sehr wenige strahlende Teilchen in Form von Wolken in Japan ausgetreten, die ihren Weg noch nicht in die Nahrungsmittelkette gefunden haben. Die aktuell hohe Strahlung im Umkreis des Kraftwerks bleibt für uns unschädlich, wenn sie verursachenden Teilchen nicht mit dem Wind davon getragen werden (Fallout). Auch die Logistikkette von den Brennereien bis zu ihnen ins Barfach ist länger als ein halbes Jahr. Damit herrscht (noch) keine Not in Sachen Strahlenbelastung. Kritisch wird es erst in einem halben Jahr (bzw. nach der Whisky-Reifezeit), wenn eine Kontamination von außen oder gar Kontamination über das verwendete Getreide seinen Weg in den Whisky gefunden haben mag. Doch dann wird unsere hysterische Presse sich längst einem anderen Thema zugewendet haben.

Wer ganz kritisch ist, der kann sich ja einen Geiger-Müller-Zähler kaufen und seine Nahrung überwachen. Das habe ich beim Elektronikversender Conrad beim Tschernobyl-Unfall auch gemacht. Damals waren meine Kinder noch sehr klein und uns war das wichtig. Doch mit dem Kauf kann man sich noch mehrere Monate Zeit lassen. Aktuell sind sowieso alle Geiger-Müller-Zähler in Deutschland ausverkauft.