We are Whisky-Family

Familien bestimmen den schottischen Whisky-Markt

Der meiste Scotch Whisky wird unter der Schirmherrschaft der “Big Player“ im Whisky-Geschäft hergestellt. Unter den Großen sticht William Grant & Sons als schottischer Familienbetrieb hervor. Neben der meistverkauften Single Malt Marke Glenfiddich gehören der Familie Grant auch Marken wie Tullamore D.E.W. oder Hendrick‘s Gin. Ihre Erfolgsgeschichte begann bereits im Jahr 1887, als in der Brennerei Glenfiddich der erste Spirit durch die Stills floss – William Grant hatte sie eigenhändig mit seinen neun Kindern erbaut. Bereits fünf Jahre später eröffnete die Familie ihre zweite BrennereiBalvenie. Über die Jahrzehnte kamen immer weitere Brennereien und Marken zum Portfolio der Grant Familie, neben der ‘Eigenmarke‘ Grant‘s unter anderem Girvan, Hendrick‘s, Ailsa BayDrambuie oder Monkey Shoulder. Seit sechs Generationen befindet sich die Firma fest in der Hand der Familie Grant, der derzeitige Vorsitzende ist der Ur-Ur-Enkel von William Grant, Glenn Gordon.

John Walker & Sons konzentrieren sich gänzlich auf Blends und Blended Malts. Die Geschichte der wohl bekanntesten schottischen Whisky-Marke begann bereits im Jahr 1819, als John Walker anfing, Single Malt Whiskys von sehr unterschiedlicher Qualität miteinander zu mischen, sodass sie genau seinem Geschmack entsprachen. Offensichtlich traf er mit seinem Geschmack einen Nerv, denn das Geschäft mit den Blends lief so gut, dass sein Sohn Alexander sie auch international vertrieb, wo sie regen Anklang fanden. So startete der Erfolg von Johnnie Walker. Zwar gehört die Marke heute zum Spirituosenkonzern Diageo, doch die Walkers sind die wohl bekannteste Whisky-Familie der Welt.

Ein weiterer Schotte, der gemeinsame Sache mit seinen Söhnen machte, ist John Dewar. 1846 gründete er gemeinsam mit seinen Söhnen Tommy und John Alexander die Firma John Dewar and Sons. Sie sind nicht nur Hersteller der Dewar‘s Blended Whiskys, sondern auch Eigentümer der Brennereien AberfeldyAultmoreCraigellachie und Royal Brackla. Zusätzlich gehört auch die Marke The Deveron, die in der Macduff Brennerei produziert wird, zum Portfolio des Familienbetriebs.

Unabhängiges Abfüllen von Whisky ist oft Familienangelegenheit – zumindest in Schottland. Familie Urquhart, zum Beispiel, handelt seit vier Generationen von ihrer Basis in Elgin aus mit feinsten Abfüllungen von Scotch Whisky. John Urquhart war einer der ersten Mitarbeiter des 1895 gegründeten unabhängigen Abfüllers Gordon & MacPhail. Nach dem Tod der beiden Gründer James Gordon und John Alexander MacPhail übernahm er die Leitung der Firma. Über die Jahre wurden stets neue Generationen von Urquharts und deren Nachkommen Mitarbeiter der Firma, so dass der Clan seit mittlerweile stolzen 4 Generationen und über 100 Jahren das Geschehen bei dem unabhängigen Abfüller bestimmt. Die Familie Laing ist ebenfalls ein alter Hase im Geschäft. 1948 gründete Fred Douglas Laing seine unabhängige Abfüll-Firma Douglas Laing. Lange Zeit arbeiteten die Familienmitglieder gemeinsam an der Auswahl und Abfüllung von Whiskys, bis Stewart Hunter Laing 2013 seinen eigenen Weg einschlug und sich geschäftlich von seinem Bruder Fred Jr. trennte. Nun führen die beiden Brüder ihre Firmen Douglas Laing und Hunter Laing und bereichern die Scotch Whisky Landschaft mit besonderen unabhängigen Abfüllungen. Noch länger im Geschäft ist die Londoner Firma Berry Bros. & Rudd, ein Firmenname, der bereits vermuten lässt, dass es sich um eine Familie handelt. Tatsächlich waren die Berry Brothers, George und Henry, jedoch nicht die Gründer der Firma. Eine Witwe namens Elisabeth Bourne eröffnete einen kleinen Laden und begann bereits Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Handel von Lebensmitteln und Feinkost. Einige Generationen später fingen die beiden Namensgeber auch an, mit Spirituosen zu handeln und Whisky abzufüllen. Und im Jahr 1845 war der unabhängige Abfüller geboren. Der zweite Teil des Namens stammt von Hugh Rudd, einem Weinhändler, der 1920 Teil des Teams wurde. Ein jüngeres Unternehmen, dennoch fest in Familienhand, ist der Abfüller Wemyss Malts. Unter der Leitung der gleichnamigen Familie werden seit 2005 in Fife, Schottland, Malts einzeln abgefüllt und auch geblendet. Alle der vier Familien haben neben ihrem Portfolio an unabhängigen Abfüllungen auch Brennereien erworben. So baute die Familie Wemyss 2014 die Lowland Brennerei Kingsbarns, die Urquhart Familie erstand bereits im Jahr 1993 die Brennerei Benromach und auch Hunter Laing baute eine eigene Brennerei auf der Insel Islay. Im Moment reift der erste Whisky noch bis zu seiner Vollendung in Fässern.

Dass Whiskey Familienangelegenheit ist, davon scheint man auch in Irland und den USA überzeugt zu sein. Der bekannte Irish Whiskey Jameson entstammt einer langen Linie von John Jamesons, die über die Jahre stets das Zepter an den nächsten John weiterreichten. In dritter Generation, wurde das Unternehmen formell zu John Jameson & Son Limited. Über die Jahrzehnte wurde die Firma immer einflussreicher und die Familie entwickelte sich zu den wichtigsten Whiskey-Brennern in Irland. Auch der internationale Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Heutzutage ist Jameson aus keiner Bar mehr weg zu denken. In der Midleton Brennerei in der Nähe von Cork, Heimat des Jameson, werden mittlerweile eine Vielzahl an weiteren irischen Whiskey-Marken produziert, unter anderem PowersRedbreastWriter‘s Tears oder The Irishman – die Liste ist lang. Eine ähnlich beachtlich lange Familiengeschichte kann der US-Whiskey Jim Beam vorweisen: Der aktuelle Master Distiller Fred Noe führt die Familien-Brennerei in Kentucky mittlerweile in siebter Generation von Whiskey-Machern. James Beauregard alias Jim Beam war der Erfinder der Marke und Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater von Fred Noe, der kurz vor der Prohibition 1920 bei der Kentucky Brennerei einstieg.

Sie sehen: Whisky ist Familiensache! Das sehen auch wir so und so wird Whisky.de bereits in zweiter Generation geführt. Auf die nächsten 5!